Veranstalter-Rückblick zur ReikiCon 2014

Herzen

Vielen Dank an all die Menschen, die ein Feedback zur ReikiCon 2014 gegeben haben! Elf Rückmeldungen haben wir hier bereits – wer am Meistertag im Vortrag von Janina war, weiß dass das schon richtig gut ist 🙂 Mittlerweile ist die ReikiCon fast drei Wochen vorbei, ich habe mehreren Menschen davon berichtet, es wird Zeit für einen persönlichen Rückblick wie bereits 2013. Wie immer werde ich sehr offen schreiben – wer diese Offenheit nicht mag, liest diesen Rückblick wohl sowieso nicht *g*. Und wie mir das Feedback im letzten Jahr gezeigt hat, gibt es Menschen, die dies auch zu schätzen wissen. Abgesehen davon wird es in einigen Jahren spannend sein, hier ein wenig Rückschau zu halten.

Diesmal zur Abwechslung weitgehend chronlogisch und eher als Selbsterfahrungsbericht. Wer sich für die unternehmerischen Aspekte interessiert, die im Vorfeld relevant waren, bzw. die zukünftigen Perspektiven, die ich auf der Abschlussveranstaltung vorgestellt habe, der kann diese Info auf der Website der Ki Akademie lesen.

Schloss Berlepsch beim Weg von Gut Hübenthal aus

Schloss Berlepsch beim Weg von Gut Hübenthal aus

Dienstag,  27. Mai

Der größte Teil des Orga-Teams – Nicole, Dirk, Janina und ich – reisen im Laufe des Dienstags an. Unterwegs macht stellenweise heftigster Platzregen das Fahren zu einem Abenteuer. Ooops, wir wollten doch schönes Wetter auf der Convention. Immerhin schaffen wir es alle wohlbehalten, genießen das erste Abendessen im Parimal, albern zusammen in der Küche der „Pension Sznur“ herum. Doch wir sind alle ziemlich platt und verschwinden zeitig auf unsere Zimmer.

Dummerweise hatte ich mir am Wochenende vor der Convention den Rücken heftig gezerrt, was durch das lange Sitzen im Auto nicht besser geworden ist. Und dazu geht mir nun all das durch den Kopf, was im Vorfeld der Convention geschehen ist. Was davon soll ich auf der Eröffnungsveranstaltung erzählen? Und wie? Hundemüde, Kopf rotiert, Rücken schmerzt, es gibt leider nicht viel Schlaf in dieser Nacht. Aus der Disco tönen groovige Mantragesänge, vermutlich wäre ich dort besser aufgehoben…

Blumenfee

Unsere Blumenfee mit einem Transporter voll mit Deko

Mittwoch,  28. Mai

Die meiste Arbeit am Vortag der Eröffnung liegt bei Nicole und Dirk: Alles dekorieren, Räume herrichten. Auch Heike kommt an, richtet ihre Anmeldung mit den liebevoll gemachten Namensschildern. Janina und ich haben den größten Teil unseres Parts in den Wochen und Monaten davor geleistet, müssen aber immer mal Fragen zum Programm durchgehen, Unerwartetem begegnen. Beispielsweise ist das Zelt hinter dem Haupthaus noch nicht fertig aufgebaut. Und als es später benutzbar ist, muffelt es noch streng – hoffentlich läuft dies seitens Parimal im kommenden Jahr besser. Dazu gibt es immer wieder Organisatorisches zu klären mit den Leuten vom Platz: Wer reist wann an für welches Zimmer? Wann soll in der Disco jemand auflegen? Was läuft alles noch so im Rahmenprogramm? Es ist wie beim Fußball: Manche Dinge entscheiden sich erst auf dem Platz 🙂

Ich stelle auch wieder fest, was dieser Platz alles an Geschenken für uns Besucher bereit hält. Während sich einige den verregneten, kalten Tag mit einem Besuch der Sauna im Haupthaus vertreiben, habe ich einen Termin bei Suramya, die seit zwei Jahren hier lebt. Neben Reiki und anderen Dingen bietet sie Massagen an und lockert mich vor dem Abendessen richtig durch. Wie gut, dass ich als Orga-Mensch zu der frühen Anreise gezwungen bin – so kann ich die Zeit nutzen, in dieser wunderschönen Umgebung aus meinem Alltag herauszutreten.

Immer mehr Menschen reisen an. Manchen geht es wie uns am Dienstag: Sie fallen platt frühzeitig ins Bett. Andere trägt bereits die Energie der Vorfreude, auch ich fühl mich mittlerweile richtig gut angekommen. Überraschenderweise legt an diesem Abend ein Sanyassin auf, der seit zehn Jahren keinen DJ mehr gegeben hat. Die Disco füllt sich mit Teilnehmern der Convention, festen Bewohnern des Platzes und Praktikantinnen. Es ist eine unglaubliche Stimmung, wir tanzen zu einer tollen Mischung aus Mantragesängen, groovenden Beats, einer Mischung aus Ambient-Trance & spiritueller Weltmusik. Ein wundervoller Abend, der mich spät aber glücklich ins Bett fallen lässt.

Wanderung hoch zu Schloß Berlepsch

Wanderung hoch zu Schloß Berlepsch

Donnerstag,  29. Mai

Diesmal gibt es kein Ausschlafen: Der Meistertag steht an. Mit rund 40 TeilnehmerInnen der kleinste bislang. Um zehn Uhr eröffne ich ihn mit einem A-Singen und Janina gibt die wichtigsten Infos. Dieses Jahr hat Peter Mascher den Ehrenplatz, den wir sonst Don Alexander gegeben hatten: Eine Session ohne Parallelveranstaltung zu Beginn. Und Peter nimmt uns mit auf eine spirituelle Reise auf den Fujijama, quer durch alle Reiki-Symbole. Sehr berührend. Bei der Partnerübung stehe ich Wiebke gegenüber und wir spüren uns gegenseitig. Statt der geplanten Stunde dauert diese Reise 90 Minuten – und Peter schließt synchron mit der Glocke, die uns zum Essen ruft.

Janina beim Vortrag auf dem Reiki-Meister-Tag

Janina beim Vortrag auf dem Reiki-Meister-Tag

Danach entscheide ich mich für den Reiki-Talk mit Oliver zum Thema „Was ist Einweihung?“. Für mich besonders spannend, da ich seit Jahren an einer Art „Theorie der Einweihung“ arbeite, die in eine mögliche Neuauflage meines Reiki-Meister Buches einfließen soll. Dann gibt Janina Tipps und Tricks rund um das Thema „Reiki und Selbstständigkeit“ – wie immer charmant, kompetent und mit einer schönen Portion Lockerheit bei einem solch scheinbar trockenen Thema.

Nach diesen drei tollen Vorträgen bin ich satt. Außerdem habe ich schon zwei Nächte mit zu wenig Schlaf in den alten Knochen. Zeit für eine Runde Reiki auf dem Zimmer. Abendessen, Gespräche im Café und dann unsere seit Jahren beliebte „Reiki-Männerrunde“ im Billardzimmer als toller Ausklang des Tages.

Die Frau Holle Gruppe vor dem Abmarsch

Die Frau Holle Gruppe vor dem Abmarsch

Freitag,  30. Mai

Deutlich ausgeschlafener geht es in diesen Tag, der Regen hat endgültig aufgehört, stattdessen endlich Sonne. Wie immer gibt es bei mir zum Frühstück nur ein paar Tassen Tee. Unten sammeln sich die Menschen, die das Rahmenprogramm an diesem freien Freitag vormittag zu einem Ausflug nutzen. Maria-Kathleen Zorn hat eingeladen, zum Kraftplatz „Frau Holle-Teich“ zu fahren, um dort zu meditieren, Märchen der Frau Holle zu hören und über “Reiki und der Heilkraft der Märchen” zu sprechen. An ihrer Seite mein Freund Peter und die Beiden verbreiten einfach nur gute Stimmung um sich herum. Nachdem diese Gruppe losgefahren ist, startet unser Marsch. Wie in jedem Jahr geht es hoch zu Schloß Berlepsch, Shiwan ist unser erfahrener Guide. Diesmal ist etwas besonderes geplant: Zum einen besuchen wir das Baumhotel, das nun dort ober errichtet wird. Beeindruckend, was ein Künstler dort gerade schafft.

Baumhaus im Baumhotel

Baumhaus im Baumhotel

Noch wichtiger ist mir das zweite Highlight: Erstmals können wir die Kapelle betreten. Jedes Jahr habe ich sie sehnsüchtig betrachtet, wollte unbedingt hin – jetzt ist sie im Inneren frisch renoviert und wir dürfen hinein. Shiwan hatte uns gebeten, Instrumente mitzunehmen. Oliver baut sein Polychord auf, Dirk packt sein Didgerido aus, ich selbst singe, spiele Obertonflöte und benutze die Kanzel als Klangkörper. Doch das Highlight ist Susanne aus Berlin – sie hat nicht nur eine unglaubliche Stimme, sondern erfüllt den Raum auch mit einer tollen Energie. Dank Shiwan gibt es ein Video davon. Auch wenn dort Fehler besser zu hören sind und die Energie bei weitem nicht so fühlbar ist wie in jenem Moment: Es ist doch eine schöne Erinnerung, vor allem für die, die dabei waren. Zumal im Laufe der freien Improvisation immer mehr Menschen mitgesungen haben und das Ganze so zu einer gemeinschaftlichen Erfahrung gemacht haben. Für mich eines der allerschönsten Erlebnisse, die ich je auf einer ReikiCon hatte.

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Danach wieder herunter vom Hügel, Mittagessen, Orga und schnell eine Runde Reiki. Ich stelle fest, dass ich weiterhin recht unklar bin hinsichtlich der Eröffnungsrede. Ich weiß, dass ich Dinge ansprechen muss, die unbequem sind, aber weiß weiterhin nicht, wie sehr und mit welchen Worten. Am Liebsten würde ich dem ganzen Kram gar keinen Raum geben. Wir eröffnen die fünfte ReikiCon mit einem A-Singen. Es fühlt sich alles so leicht und frei an, ein kostbarer Moment. Aber gerade die Offenheit gehört zur Convention. Und wir stehen nicht allein da, die Convention ist ein Teil der Reiki-Szene, wird von den Geschehnissen der letzten Monate beeinflusst und wirkt ebenso wieder nach außen. Auch hier auf dem Platz wurden mir viele Fragen gestellt, also beantworte ich sie vor versammelter Runde:

Hausmeister Merlin und sein Didgeridoo

Hausmeister Merlin und sein Didgeridoo

Meine Unzufriedenheit mit den Planungen von ProReiki bezüglich ihres Jahreskongresses, der zeitlich knapp vor der ReikiCon liegt und thematisch immer näher an uns herangerückt ist. So dass sich Menschen entweder zwischen einem Besuch der beiden Veranstaltungen entscheiden müssen oder unter großen Mühen beide gerade so stemmen. Da ProReiki leider nicht bereit war, ihre Terminplanungen perspektivisch zu ändern, habe ich mich entschlossen, die ReikiCon künftig aus dem Mai herauszuhalten. Der Termin 2016 wurde zwei Wochen nach hinten verlegt und der neue Termin 2017 gleich auf Mitte Juni datiert. Dies ist insofern nachteilig für uns, da dadurch der Meistertag nicht mehr unbedingt auf Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt fällt, was in vielen südlichen Bundesländern ein Feiertag ist. Und bei manchen Menschen nun stärker mit der Urlaubsplanung kollidiert. Aber dafür liegen nun immer mindestens vier, oft auch sechs Wochen zwischen den beiden Veranstaltungen, so dass es für die vielen, die auf beiden Hochzeiten tanzen oder beide Veranstaltungen besuchen möchten, wesentlich leichter werden wird.

Das andere Thema war die Rainbow-Reiki Lizenzierung, wo auch ProReiki keine glückliche Rolle gespielt hat, die für Unfrieden in der Szene gesorgt hatte. Aufgrund von Vorwürfen, die Leute aus der Rainbow-Reiki Szene gegen mich gerichtet hatten á la „Walter Lübeck wurde von der Convention ausgeladen“ hatte ich bereits im Vorfeld eine öffentliche Stellungnahme abgeben müssen. Insofern teilte ich bei der Eröffnung einerseits meine Wertschätzung für Walters Arbeit mit, der ja auch die ReikiCon von Anfang an stark unterstützt hatte. Musste aber auch feststellen, dass die ReikiCon durch die Streitigkeiten rund um die Rainbow Reiki Lizenzierung gelitten hatte (kann man alles hier im Reikiland nachlesen und vor allem in der dort verlinkten Diskussion im Forum).

Kapelle von Schloß Berlepsch

Kapelle von Schloß Berlepsch

Letztendlich geriet das Ganze länger als von mir geplant und gewollt und ich war sehr unzufrieden mit meiner Eröffnung. Aber ich hege Hoffnung, dass es in den kommenden Jahren eher wieder so leicht und schön werden kann wie in den letzten vier Jahren. Dafür hat Janina danach souverän alle ReferentInnen mit ihren Vorträgen und Workshops vorgestellt. Es war das erste Jahr, in dem sie ganz allein für das Programm verantwortlich war, und ich glaube, dass es eines der schönsten und besten Programme war, die wir je hatten. Sehr vielschichtig, dazu erstmals mehr Frauen als Männer vorn. Und während einige große Namen dieses Jahr fehlten, füllten dafür viele bislang kaum bekannte ReferentInnen diese entstandenen Lücken und nutzten die Chance, sich mit ihren Kompetenzen zu zeigen. Danke!

Nach dieser Eröffnung war ich erstmal platt und klinkte mich aus der Convention aus. Suramya zeigte mir bei einem wunderschönen Spaziergang einen Weg, den ich noch nie dort gegangen war, und Aussichten, die ich bislang noch nicht genossen hatte. Einfach auftanken. Danach gleich zum Abendessen, an das sich die Reiki-Blessings anschlossen. Ich hatte im Vorfeld überlegt, ob ich dieses Jahr erstmals auch Blessings anbieten sollte, es dann aber gelassen – und die Entscheidung war sicher richtig.

Altar der Kapelle

Altar der Kapelle und ein Didgeridoo

Es ist immer wieder spannend, welche Energie durch diese Energieübertragungen auf dem Platz entsteht. Als die Buddha Hall wieder frei und leer war, stöpselte ich meinen Bass ein und begann zu spielen. Bald kamen Ingo und Dirk mit ihren Trommeln dazu, Susanne sang wieder und immer mehr Zuhörer fanden sich ein. Allerdings auch immer mehr Trommler und da bei den meisten Trommeln der Lautstärkeknopf seltsamerweise in der Regel auf „10“ zu stehen scheint, war es bald so laut, dass Gesang und Bass keine Chance mehr hatten. Also wechselte ich ins Café, wo eine große Gruppe einfach nur am rumblödeln und lachen war. Die wichtigste Erkenntnis: Bei Reiki-Blessings gehört Schokolade unbedingt auf den Beipackzettel der zu vermeidenen Dinge, da es sonst zu Symptomen wie Chakrenjucken kommen kann! Ich muss jetzt schon wieder lachen, wenn ich an den ganzen Blödsinn denken muss, den wir an diesem Abend geredet haben…

Ungeplanterweise legte Florian an diesem Abend in der Disco auf, so dass man sich neben dem Trommeltrancetanz in der Buddha Hall auch nochmal in der Disco austoben konnte.

Susanne und Oliver bei der Klangimprovisation

Susanne und Oliver bei der Klangimprovisation

Samstag,  31. Mai

Als ich an diesem Morgen aufstand, fühlte ich einfach nur Frieden. Während alle in die Sessions strömten, setze ich mich auf die Veranda vor dem Essensraum, genoß meinen Tee und blinzelte von Augenblick zu Augenblick. Ich hätte gern den ein oder anderen Workshop besucht, aber dieser Moment war einfach nur kostbar – zwei Stunden lang saß ich einfach nur da im tiefsten Frieden, den ich je auf einer ReikiCon und vielleicht sogar überhaupt in diesem sehr schwierigen Jahr erlebt hatte. Die Sonne schien strahlend vom blauen Himmel herab, es war warm, das Grün auf dem Platz leuchtete, dazwischen die vielen Farbtupfer der Blumen und Blüten, Kinder trafen sich, Suramya holte aus dem Keller im Haupthaus Gemüse für die Küche, Menschen strömten aus Sessions, trafen sich, redeten, verschwanden wieder in andere Räume. Gespräche, Mittagessen.

Außenansicht der Kapelle von Schloß Berlepsch

Außenansicht der Kapelle von Schloß Berlepsch

Dann, aus dem Nichts der Tiefschlag: Vertreter des Rainbow Reiki Stiles stellten fest, dass wir dieses Jahr die Behandlungen mit Marayana Sayi erstmals nicht mehr im Programm hatten. Es gab verschiedene Gründe dafür. Ursprünglich war der Zeitraum am Samstag nachmittag für klassischen Reiki-Austausch vorgesehen, dann hatten damals bei der ersten Convention Rainbows ihre ganz neue Behandlungsform angeboten und da dies aufgrund seiner Dynamik während des klassischen Austausch störend war, hatten wir den Rainbows einen eigenen Raum dafür gegeben. Nur: Es ist nun mal kein klassischer Reiki-Austausch, wo man gibt und nimmt. Sondern ein Angebot, das konsumiert werden kann – und so war von uns dieser Raum nie vorgesehen gewesen. Irgendwie hatte uns die Dynamik des Ganzen überrollt. Es war mir als Veranstalter nie wirklich gut damit gegangen, es war ein Platz, den sich die Rainbows irgendwie erobert hatten – eine Art Ausnahmegenehmigung für einen einzigen der vielen Reiki-Stile, der für Unausgewogenheit gesorgt hat. Also hatten wir dieses Jahr nur ganz klassisches „hands on“ vorgesehen.

Da im Vorfeld sowieso schon genug diskutiert worden war, hatten wir es auch nicht groß kommuniziert, was sich dann als Fehler herausgestellt hat. Denn die meisten Vertreter dieses Stils fühlten sich arg getroffen. Es gab Diskussionen, Tränen, versteinerte Gesichter. Zuerst dachte ich, dass sich dies schnell legen würde – hey, es war doch eine tolle Convention und warum wegen einer einzigen solchen Sache einen Riesenaufriss veranstalten? Leider hatten wir auch im Orga-Team zwei Fehler gemacht, dazu haben wir eine Rainbow Reiki Meisterin im Orga-Team, und plötzlich war damit auch mein gesamtes Team betroffen. Letztendlich lag ich irgendwann im Zimmer, gab mir selbst Reiki und verstand die Welt nicht mehr. War zutiefst frustriert. Fragte mich, warum ich soviel Herzblut in eine Veranstaltung stecke, wenn einem dann plötzlich wegen einer aus unserer Sicht wohlbegründeten Entscheidung soviel Frust und Trauer und Aggression entgegenschlägt. Die vollkommene Unverhältnismäßigkeit der Reaktion durch die Rainbows, ihre Unterstellungen, wie hätten etwas gegen ihren Stil, die starke persönliche Betroffenheit als Mensch sind für mich deutliche Hinweise, dass in diesem Reiki-System immanent starke Altlasten bestehen, die dringend aufgelöst werden sollten.

Schwarzhumoriger Anblick am Schloß

Schwarzhumoriger Anblick am Schloß

So sah ich für den Rest der Convention immer wieder versteinerte Gesichter einiger Betroffenen, so dass für mich das Glück jener ersten Tage nicht mehr wieder kommen konnte. Und als mich gegen Ende der Convention strahlende Gesichter fragten, wie mir denn die Convention gefallen hätte, konnte ich kaum etwas sagen. Ja, es wäre für mich die schönste aller Conventions gewesen. Die Herausforderungen im Vorfeld konnte ich bei der Eröffnungsrede loslassen, hatte sogar ein sehr konstruktives Gespräch mit einem Vorstandsmitglied von ProReiki auf der Convention. Aber die Probleme rund um Rainbow Reiki sind aktuell scheinbar noch ungelöst und wirken unter der Oberfläche weiter – ein kleiner Tropfen und das Fass explodiert sofort.

Für mich war auch auffallend, dass die Aussteiger aus Rainbow Reiki alle weitgehend relaxt waren bei diesen Dinge, für mich ein Zeichen, dass sie aus der spezifischen Energie dieses Systems ausgestiegen sind. Wenn ich dies Rainbows sagte, hieß es „die sind doch bloß schadenfroh“. Zumindest bei einigen Vertretern des Shingon-Stils konnte ich diesbezüglich absolut nichts erkennen, da war einfach nur Ruhe in sich selbst. Und dass die Rainbows gleich schon wieder schlimmes bei anderen vermuten, erscheint mir wie eine Projektion. Genauso wie die im Vorfeld in Rainbow Reiki Kreisen zirkulierende Lüge, ich hätte Walter Lübeck ausgeladen (siehe oben). Ich ahne hier große, historisch bedingte Baustellen und hoffe, dass diese im Interesse aller Mitglieder dieses Systems bald angegangen werden. Innerhalb unseres Teams haben wir jedenfalls aus unseren Fehlern gelernt und verbessern die interne Kommunikation wieder.

Beim Abendprogramm bot Birgit trotz aktuellen Handicaps wieder ENERGY DANCE® an. Direkt im Anschluss sollte dann die Disco im Parimal starten. Doch dann war Florian überraschenderweise gar nicht da – scheinbar weil er schon am Tag zuvor aufgelegt hatte – und der andere DJ brauchte Zeit, bis er soweit war. Das sind dann die kleinen Probleme, die einfach mal auftauchen können. Leider nahm es bei einigen Tanzbegeisterten die Energie heraus, so dass dieser Tanzabend weniger schön verlief wie am Mittwoch – trotz desselben tollen DJs und derselben Musik. Der Konflikt vom Nachmittag lastete noch auf mir und vielen anderen, so dass auch weniger Feierstimmung aufkam. Nichtsdestotrotz nahm ich die Möglichkeit dieses Abends an, tanzte und spielte Billard bis zwei Uhr Morgens.

Unsere elegante Billardkönigin Janina

Unsere elegante Billardkönigin Janina

Sonntag,  1. Juni

Unglaublich, wie schnell so eine Convention vorbei ist. Beim Ankommen denkt man noch, man hätte ewig Zeit. Doch schon am Samstag ist der Abschied nah gerückt. Zwei Sessions gab es noch am Vormittag, dann die Abschiedsveranstaltungen mit Dankesrunde und einem A-Singen. Noch einmal Essen – das mir am Sonntag mittag aber weniger gut mundete – und dann immer wieder in den Arm nehmen, danke an alle, das hat richtig gut getan. Für mich hieß es nochmal viele Gespräche führen, Dinge klären zum Konflikt vom Samstag. Mir war es wichtig, dass einige verstanden, dass ich sie als Menschen schätze, völlig unabhängig von dem Reiki-Stil, den sie praktizieren.

Dann hieß es packen und Stunden auf der Autobahn zu verbringen, eine Baustelle nach der anderen, ein Stau hinter dem Nächsten – der Nachteil solch verlängerter Wochenenden. Und dann erwischte mich zu Hause sofort ein grippaler Infekt – diese ReikiCon hatte stärker an meiner Substanz gezehrt als zuerst geglaubt. Eine der wichtigsten Lernerfahrungen für mich: Ich mache mir immer wieder bewusst, welche viele, tolle Geschenke ich dort erhalten habe, welche wundervolle Erfahrungen ich gemacht habe, damit jener eine Konflikt nicht wie eine dunkle Wolke die Sonne verhüllt, die in jenen Tagen so unglaublich schön für uns geschienen hat.

Wir sehen uns kommendes Jahr wieder!

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Frank Doerr

Veröffentlicht von

Intensive Reiki-Praxis seit 1993 und beständige Fortbildung. Seit 1998 Reiki-Meister der 6. Generation in der Linie Usui – Hayashi – Takata – Furumoto – Kindler. Von 1994 bis 2009 Mitarbeiter beim Reiki-Festival. 1996 Mitbegründer des Reiki Magazins und seitdem Redaktionsmitglied bzw. freier Mitarbeiter. Seit 1999 Chefredakteur von Reiki-land.de. Veranstalter der Reiki Convention (seit 2010) sowie Gründungsmitglied von ProReiki, dem Reiki Berufsverband. Publikationen: Die Reiki-Lebensregeln (Windpferd 2005), Das Reiki-Meister-Buch (Windpferd 2007). CD mit Merlin's Magic: Reiki-Elixier inkl. Booklet (Windpferd 2007).

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Namaste Frank

    Danke für deine Erfahrungsbericht.

    Gassho <3 from the Heart of North Germany (Hann <3 ver)

    Olaf

  2. Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen zur letztenReiki-Convention. Für mich als Teilnehmer war es die schönste Convention. Es ist Dir wunderbar gelungen, die Zwistigkeiten, die sich dem Vorfeld ergeben hatten, herauszuhalten. Wir konnten in vollen Zügen genießen.

  3. Lieber Frank,
    danke für deinen offenen und persönlichen Rückblick.
    Schade, dass es vielen scheinbar nicht aufgefallen ist, dass es durchaus die Möglichkeit gab, während der blessings nehmend in die RR-Energie eintauchen zu können. Dann wären sie eventuell durch die von dir gut erklärte Absage an die Marayana Sayi während des eigentlichen Austausches nicht so betroffen gewesen.
    Ich wünsche dir, dass die nächste Convention wieder entspannter für dich verläuft.
    Liebe Grüße
    Sonka

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